republica 18 – Neue MusikmachDinge

 Neue MusikmachDinge: Augmenting Creativity and Connectivity?

Die diesjährige re:publica legt einen Themen-Schwerpunkt auf den Einfluss von Technologien auf kreatives Schaffen. Zum Thema “Neue MusikmachDinge: Augmenting Creativity and Connectivity?” unterhält sich Matthias Strobel, Präsident von MusicTech Germany, auf einem Panel mit Wissenschaftler:innen und Künstler:innen. Dabei soll diskutiert werden ob Augmented Creativity in erster Linie durch Technologien ermöglicht wird, welche neuen Prozesse und Arbeitsformen dadurch entstehen und welche Rolle Künstler:innen bzw. Startups in der Zukunft für Kreativität, insbesondere im Bereich Musik innehaben werden.


Kurzbeschreibung

Eröffnung des Topics ‘Music & Sovereignty’ // Softwares, Plugins, Controller, Interfaces: sie brechen die Grenzen klassischer Instrumente auf, verführen durch fast unbegrenzte Möglichkeiten. Mit ihrer steigenden Komplexität wächst die Souveränität des dadurch allfähigen, technisierten Künstlers – oder nicht? In dieser Lecture Performance wird erfahren und ergründet, wie diese “neuen MusikmachDinge” die Musikpraxis verändern – und mit welchen sozialen, kulturellen und ökonomischen Konsequenzen.

Beschreibung

Eröffnung des Topics Music & Sovereignty’ durch Lorenz Grünewald-Schukalla (Gesellschaft für Musikwirtschafts- und Musikkulturforschung e.V.) und Alexandra Wolf (Programmleitung re:publica).

Jimi Hendrix und seine Stratocaster haben im Spiel zwischen Mensch und Maschine schon früh austariert, welche Verschiebungen in der angedachten Nutzung eines Instruments möglich sind- man kann Saiten auch beißen. Immer wieder erlauben technische Hilfsmittel Innovationen von kreativ-performativen und ökonomischen Prozessen. Die Stratocaster des Informationszeitalters  heißen Push, Roli Seaboard und Blocks, Linnstrument oder Eigenharps. Es sind Plastikkisten mit Leuchtdioden, Keypads, Triggern und Controllern sowie APIs mit nahezu unbegrenzten Möglichkeiten. Nur die wenigsten von ihnen bekäme Hendrix in die Fänge. Er könnte sie aber bequem im Handgepäckfach eines Billigfliegers verstauen. Auch durch neue Klangwelten ihrer Softwares und Plugins entgrenzen MusikmachDinge die Möglichkeiten klassischer Instrumente. Mit der steigenden Komplexität vergrößert sich jedoch oft auch der Pool an zum Musik-Machen nötigem Vorwissen. Die meisten Instrument- Neuerfindungen der letzten Jahre sind weitab von Open-Source und- Hardware über Patente geschützt. Sie sind nicht nachbau- und modifizierbar. Eher bestechen sie durch einen hohen Anschaffungspreis. Sein Instrument anzupassen wird zu einem teuren Hacking; zu einer ExpertInnen-Praxis. Souverän ist, wer subversiv handelt und die juristischen Konsequenzen eigenen musikalischen Handelns nicht scheut!

Im Fokus des Vortrags stehen die sozialen, kulturellen und ökonomischen Konsequenzen dieser “neuen Musik”. Publikum wie auch Experten aus der Praxis sind im Austausch gleichermaßen gefragt.