Von nun an stellen wir Euch jede Woche ein Mitglied unseres Verbands besonders intensiv vor. Den Anfang macht die Forschungsstelle Appmusik – das Institut für digitale Musiktechnologien in Forschung und Praxis. Eine Einrichtung der Universität der Künste Berlin (UdK), angesiedelt am ZIW / UdK Berlin Career College und assoziiert mit dem Masterstudiengang Sound Studies.
Die Forschungsstelle Appmusik beschäftigt sich mit dem noch jungen Phänomen der musikalischen Praxis mit Apps auf mobilen Digitalgeräten wie Smartphones und Tablets. Musikpädagogische sowie -ästhetische Fragestellungen stehen dabei im Zentrum der Erforschung musikorientierten Handelns innerhalb diverser Kontexte.
Diese Woche findet von 23. bis 25. August die Fachtagung “app2music ” an in der Universität der Künste in Berlin statt.
Wir haben mit Matthias im Vorfeld ein kurzes Interview geführt.
Hi Matthias, vielen Dank dass Du Dir die Zeit nimmst und uns ein paar Fragen zu Deiner Arbeit mit der Forschungsstelle Appmusik beantwortest.
Was ist Deine Lieblings-App zum Musizieren?
Mich faszinieren besonders Musikapps, die neue Formen des Musikmachens hervorbringen. Dazu gehört z.B. die App „PlayGround“. Bei der Analyse von Videoaufnahmen, in denen Menschen mit der App musizieren, wird deutlich, wie die App im Sinne eines Musizierpartners am musikalischen Prozess beteiligt ist.
Von Interesse sind Fragen wie: Wie gestaltet sich Gemeinschaft im Musizieren mit Technologien? Darüber hinaus kann im Fallbeispiel beobachtet werden, wie das rein instrumentelle Verhältnis zum Werkzeug in eine interaktive Beziehung zwischen Maschine und Nutzer in Form einer Verteilung der Aktivitäten verwandelt. Avancierte Technik offenbart sich als pro aktive, kooperative Vermittler. Das führt über zu Fragen nach Handlungsträgerschaft und Autonomie.
Was war bisher dein persönliches Highlight in der Zeit?
Mein absolutes Highlight war die internationale Konferenz Mobile Music in the Making 2017 (#MMM2017). Da konnten wir neben spannenden Wissenschaftler*innen auch viele Akteure aus ganz Europa einladen. Darunter Jakob Haq (Schweden), Peter Kirn (USA) und Ashley Elsdon (England) sowie herausragende Appentwickler. Außerdem gab es auch ein Konzert, bei dem einige interessante Akteure auftraten. Dazu gibt es auch eine Webseite.
Morgen beginnen die von Euch veranstalteten @app2music_DE Fachtage 2019 (23. bis 24. August). Geplant sind von euch dort auch viele verschiedene partizipative Formate darunter Jamsessions, Workshops, ein BarCamp, App-Vorstellungen und und und. Auf was freust du dich am meisten? Und können Interessierte noch vorbei kommen? Was erwartet sie?
Richtig, am Samstag 24.8. sind Interessierte sowie Leute aus dem digitalen Musikbereich herzlich eingeladen. Also natürlich gern auch MusicTech Germany! Gut wäre, wenn Interessierte eigentlich schon 13:30 da sind, da es ganz pünktlich um 14 Uhr richtig losgeht.
Dazu habe ich hier einen Beitrag verfasst.
Mit was sollten sie idealerweise starten? Kannst du ihnen etwas empfehlen?
Interessierte, die wenig Erfahrung mit Musikmachen haben, könnten vielleicht mit der App JAMBL einsteigen. Das Konzept ist einfach bestechend einfach und mit etwas Übung kommen interessante Ergebnisse heraus. Diese Video zeigt wie leicht der Zugang ist. Die App ist kostenlos und gut auf dem iPhone zu spielen.
Leute, die schon Erfahrung im Bereich elektronische Musik haben, sollten sich mal mit den Apps Patterning, Borderlands Granular, Samplr sowie Digital D1, LayR und Model 15 anschauen, sie sind in der Szene bekannt. Ich finde ja auch Apps wie Koala Sampler, Korg Electribe Wave und touchscaper sehr cool.